Raumintelligenz für die integrierte Versorgung von Seniorinnen und Senioren in ländlichen Quartieren (RAFVINIERT)

Abgeschlossen
Raumintelligenz für die integrierte Versorgung von Seniorinnen und Senioren in ländlichen Quartieren (RAFVINIERT) Vanessa Liebler für das i3mainz, CC BY SA 4.0

Für ältere Menschen ist der Weg zum Supermarkt, zur Apotheke oder zum Arzt in ländlichen Regionen oft zu weit. Von Versorgungsengpässen sind Ortskerne von strukturschwachen Dörfern ebenso wie Einfamilienhausgebiete betroffen. An der Hochschule Mainz sollen Architekturen und Umsetzungsstrategien für das kleinräumige Monitoring solcher Gebiete konzipiert werden. Zudem werden Berechnungen für die Erreichbarkeit von Versorgungseinrichtungen entwickelt, die Seniorinnen und Senioren in den Mittelpunkt stellen. Dies erfolgt durch die Integration von Geodaten zu Themen wie Barrierefreiheit oder Wegesicherheit. Durch direkte kontinuierliche Kommunikation mit der Zielgruppe und einem Reallabor vor Ort werden Einsatzchancen und Entwicklungsbedarfe frühzeitig erkannt. Gefördert wird dieses Vorhaben durch die Carl-Zeiss-Stiftung.

Motivation

Das Projekt „Raumintelligenz für die integrierte Versorgung von Seniorinnen und Senioren in ländlichen Quartieren (RAFVINIERT)“, beantragt von Markus SchaffertKlaus Böhm und Pascal Neis, hat eine Förderzusage der Carl-Zeiss-Stiftung für drei Jahre erhalten. In diesem Zeitraum wird sich das Team des i3mainz in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern dem Thema Mobilität von Seniorinnen und Senioren in ländlichen Gebieten annehmen. Gefördert wird das Projekt mit bis zu einer Million Euro.

Der Weg zum Supermarkt, zur Apotheke oder zum Arzt des Vertrauens ist in ländlichen Regionen oft weit. Für ältere Menschen, die dort ein selbst bestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden führen möchten, ist dieser Weg mitunter zu weit. Dabei sind es nicht mehr nur die Ortskerne von strukturschwachen Dörfern, in denen sich Versorgungsprobleme verdichten. Auch in den Land auf, Land ab verbreiteten Einfamilienhausgebieten der 1950er, 1960er und 1970er Jahre dürfte es in absehbarer Zeit zu Versorgungsengpässen kommen.

Aktivitäten

Vor diesem Hintergrund entwickeln Forscher des i3mainz in enger Zusammenarbeit mit Landkreisen und ländlichen Gemeinden innovative Werkzeuge und Lösungen für die Versorgung dieser Gebiete und ihrer Bewohner. Sie werden Werkzeuge und Umsetzungsstrategien für das kleinräumige Monitoring im Rahmen von kommunalen Geodateninfrastrukturen konzipieren. Zudem werden sie Erreichbarkeitsberechnungen von Versorgungseinrichtungen entwickeln, die Seniorinnen und Senioren in den Mittelpunkt stellen. Dies erfolgt etwa durch Integration von bislang nur marginal berücksichtigten Geodaten zu Themen wie individuelle Mobilitätsbefähigung, Barrierefreiheit oder Wegesicherheit, ebenso wie durch Berechnungsansätze auf Basis von künstlicher Intelligenz.

Gute Werkzeuge führen nicht zwangsläufig auch zu deren Anwendung. Dieser Herausforderung stellt sich das Projektteam mittels kontinuierlicher Kommunikationswerkstätten und einem Reallabor vor Ort. So sollen Einsatzchancen mit kommunalen Entscheidern kontinuierlich diskutiert und Entwicklungsbedarfe in einem transdisziplinären Set-up frühzeitig erkannt werden.

Die Leitung des Projekts hat Markus Schaffert inne, welcher sich seit September 2019 am i3mainz um die nutzerorientierte Weiterentwicklung von  Geodateninfrastrukturen, um die Geo-Digitalisierung ländlicher Räume und die Anwendung von Methoden der Geoinformatik für den Umgang mit demografischen Veränderungsprozessen kümmert. Partner in dem Vorhaben sind die  Landkreise Kaiserslautern und  Tirschenreuth, der Landkreistag Rheinland-Pfalz  sowie die FIRU mbH – Forschungs- und Informations-Gesellschaft für Fach- und Rechtsfragen der Raum- und Umweltplanung.